UNSER TÄGLICH BROT
eine Perspektive auf die Landwirtschaft
Hungersnöte kennen wir in Deutschland und Europa schon lange nicht mehr. Prognosen, dass unser Ernährungssystem aufgrund des Klimawandels und moderner Produktionsweisen wie an anderen Orten der Welt stark beeinträchtigt werden könnte, gibt es zuneh-mend. Was sich auf unseren Tischen also auftut, schmeckt nach den großen Themen der Politik, Wissenschaft und Industrie: Klimawan-del, Technlogisierung und Kommerzialisierung. Sie schaffen es zwar hin und wieder aufs große Parkett, national, in Europa und der Welt. Landwirtschaft ist aber zunächst ein lokales Thema: Tagtäglich, abseits der großen Bühnen, betrifft es Einhzelne, Familien und ihr Gemeindeleben.
Landwirtschaft bildet einen Schnittpunkt vielzähliger aktueller ge-sellschaftlicher und politischer Diskurse und Prozesse. Kaum ein Bereich des wirtschaftlichen Lebens hat sich in Deutschland in den letzten Jahrzehnten so stark verändert wie der Agrarsektor: Zwischen 1960 und heute ist die Zahl landwirtschaftlicher Betriebe von einst-mals etwa 1.5 Millionen allein auf dem Gebiet der damaligen Bundes-republik auf aktuell rund 250.000 im heutigen Gesamtdeutschland gesunken. Die Größe der Höfe hat sich ums Zehnfache vervielfacht, ein Landwirt ernährt heute 150 statt gut 15 Menschen.
In Sachsen-Anhalt wird über fünfzig Prozent der Fläche landwirt-schaftlich genutzt.
Polyformers erzählen in UNSER TÄGLICH BROT Geschichten von Menschen, die in der Landwirtschaft tätig sind oder in ihr leben und fragen nach ihren Biografien, Erfahrungen und Anliegen. Recherchen vor Ort, die Studie von Medien- und Wissenschaftsberich-ten sowie vielseitige Gespräche bilden die Grundlage.
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